Eine Ära geht zu Ende


Die diesjährigen städtischen Ferienspiele unter dem Motto „Reise um die Welt“ sind nach zwei spannenden und ereignisreichen Wochen am Freitag, 1. September zu Ende gegangen. Mit ihnen verabschiedet sich jemand, der das Angebot nahezu von Beginn an begleitet und mitgeprägt hat: Tom Heilos, Amtsleiter Soziale Infrastruktur, bereitet sich nach fast 40 Jahren städtischer Kinder- und Jugendarbeit auf seinen Ruhestand im Januar vor. 

„Die Regie für die Ferienspiele wird im kommenden Sommer neben den beiden städtischen Jugendreferentinnen Katrin Nietgen und Sandy Sehnert auch in der Hand einer neuen Amtsleitung liegen. Bewerbungen für diese Stelle sind aktuell möglich“, erklärt Erster Stadtrat Michael Gerheim. 

36 Jahre lang war Heilos der führende Kopf des beliebten Betreuungsangebotes - erlebt hat er in dieser Zeit vieles, das er künftig sehr vermissen wird: 

„Auch wenn es schon irgendwie anstrengend ist, so gibt es beinahe nichts Schöneres, als mit den Kindern zusammen Ferienspielabenteuer zu erleben, der Phantasie freien Lauf zu lassen und selbst wieder irgendwie Kind zu werden“, so Heilos rückblickend. 

Dass sich das Angebot im Laufe der Jahre verändert und weiterentwickelt hat, ist selbstredend: was gut gelaufen ist, wurde beibehalten, anderes verändert oder wieder verworfen. So hat sich im Laufe der Zeit ein organisatorischer Rahmen etabliert, der inhaltlich an das pädagogische Grundkonzept von Abenteuerspielplätzen bzw. Kinder- und Jugendfarmen als selbst gestaltbare Erlebnisräume angelehnt ist. Rund 200 bis 250 Seligenstädter Kindern bieten die Ferienspiele jedes Jahr somit unabhängig von ihrer Herkunft, ob mit Handicap oder ohne, einen Sozialisationsort, an dem diese sich gemeinsam mit Gleichaltrigen ohne Leistungs- und Ergebnisdruck ausprobieren und spielerisch Erfahrungen sammeln können. 

Besonders in Erinnerung bleiben werden Heilos die positiven Rückmeldungen der Eltern und die Freude der Kinder – insbesondere auch derer mit Handicap.

„Der schönste Lohn von Eltern und Kindern ist für uns alle, wenn wir am letzten Tag beim Abschlussfest leuchtende Augen und lachende Gesichter sehen und hören, dass es den Kindern so viel Spaß gemacht hat, dass sie auf jeden Fall im nächsten Jahr wieder dabei sein wollen.“

Und dass es im kommenden Jahr weiter geht, steht außer Frage. Lediglich das wo und wie ist offen, aufgrund einer Baumaßnahme im Städtischen Stadion werden die Ferienspiele gegebenenfalls auf ein anderes Gelände ausweichen müssen. Doch vielleicht erfüllt sich mit dieser neuen Herausforderung letztlich ein lange Zeit gehegter Wunsch des Diplom-Theologen:

“Eine Kinder- und Jugendfarm für Seligenstadt, das ist ein lang gehegter Traum von mir, den ich leider in den 36 Jahren meiner Tätigkeit bei der Stadt nicht umsetzen konnte. Aber wer weiß, vielleicht ist jetzt die rechte Zeit dafür und meine Nachfolgerinnen können ein solches Angebot auf einem ganz neuen Gelände realisieren. Auf jeden Fall gehen die Ferienspiele weiter und das ist gut so“.