Jahresbilanz der Kämmerei und Stadtkasse


Die erste Aufgabe direkt nach Jahresbeginn für die Kämmerei und Stadtkasse war die Erstellung des Jahresabschlusses für das abgelaufene Jahr 2022. Ergänzt um einen Anhang und einen Rechenschaftsbericht fasste der Magistrat den offiziellen Aufstellungsbeschluss Anfang Juni 2023. Anschließend wurde er der Revision des Kreises Offenbach zur Prüfung vorgelegt.

In der Ergebnisrechnung wurde sowohl im ordentlichen als auch im außerordentlichen Ergebnis ein Überschuss erzielt. In Summe wurden rund 2,5 Millionen Euro den Rücklagen zugeführt. Die Finanzrechnung wies ein jahresbezogenes Plus auf. Die Liquidität stieg um 2,4 Millionen Euro auf rund 4,45 Millionen Euro.

Die Revision des Kreises Offenbach prüfte den Jahresabschluss 2021 und erteilte einen uneingeschränkten Prüfungsvermerk. Nach Kenntnisnahme des Berichts beschloss die Stadtverordnetenversammlung Mitte Dezember 2023 den Jahresabschluss 2021 und erteilte dem Magistrat Entlastung.

Im Frühsommer begann die Zeit der Aufstellung des Haushaltsplans für das Jahr 2024. „Nachdem in der Anfangsphase der Planung ein Haushaltsausgleich ausgeschlossen schien und eine Erhöhung der Grundsteuer B für bebaute Grundstücke drohte, wendete sich das Blatt kurz vor Jahresende. Die Entwicklung der Gewerbesteuer zum Ende des Jahres 2023 verlief unerwartet positiv. Auf dieser Basis konnten kurz vor Beschlussfassung des Haushaltsplans 2024 die Ansätze für die Steuererträge 2024 deutlich nach oben angepasst werden, so dass die Erhöhung der Grundsteuer B vermieden werden konnte. Allerdings hat der Kreis Offenbach eine Erhöhung der Kreis- und Schulumlage angekündigt. Inwieweit diese eine Anpassung der Haushaltsplanung für Seligenstadt erforderlich macht, bleibt abzuwarten“, so Bürgermeister Dr. Daniell Bastian.

Im Finanzhaushalt gelang es infolge der guten Liquidität alle geplanten Mahnahmen auslaufenden Einzahlungen zu finanzieren. Eine Darlehensaufnahme ist aktuell nicht notwendig.

Als finanziell erheblichste Maßnahme sticht dabei die Fortsetzung des Neubaus der sechsgruppigen Kindertageseinrichtung am Stadion mit einer Jahresrate von rund 3,1 Millionen. Euro heraus.

Auf dem Gruppenfoto sind Vertreter des ausführenden Planungsbüros WHN Planungsgesellschaft mbH, des städtischen Amts für Bau und Stadtentwicklung, des Amtes für Kinder, Senioren, Sport und Kultur sowie Bürgermeister Dr. Daniell Bastian und Erster Stadtrat Michael Gerheim.  


Diese positive Finanzsituation unterstreicht ein Blick in die Stadtkasse. Diese war im Laufe des Jahres 2023 überwiegend liquide. Lediglich wenige Tage vor den Steuerterminen mussten so genannte Liquiditätskredite kurzzeitig in Anspruch genommen werden. Der höchste Bedarf ergab sich in Höhe von rund 2,24 Millionen Euro am 12. Oktober 2023 und lag damit auf Vorjahresniveau. Den höchsten unterjährigen Geldbestand im Plus verzeichnete die Stadtkasse am 15. Mai 2023 mit rund 6,2 Millionen Euro und lag hier rund 1,2 Millionen Euro über dem Vorjahr. Für das Jahresende 2023 beläuft sich die Liquidität auf 6,85 Millionen Euro, was einem Jahresplus von 2,4 Millionen Euro entspricht.

Diese Kennzahlen belegen eine erfreuliche Verbesserung der Liquidität gegenüber dem Jahr 2022.

Das laufende Einzugsgeschäft der Stadtkasse lief in 2023 gewohnt routiniert. Nach jedem Steuertermin wurde ein Mahnlauf, gefolgt von der Ankündigung der Einleitung der Vollstreckung bis zur Weitergabe an die Vollstreckungsstelle des Kreises Offenbach durchgeführt. Diese sorgte mit seinen Vollziehungsbeamten in Amtshilfe für die Beitreibung der offenen Forderungen.

Ein Schwerpunkt der Stadtkasse lag im Jahr 2023 auf der Modernisierung im Mahn- und Vollstreckungswesen. Im Zuge der Digitalisierung wurde die digitale Amtshilfe mit der Schnittstelle X-Finanz erfolgreich eingerichtet. Die Übermittlung der Vollstreckungsunterlagen und Amtshilfeersuchen erfolgen somit rein elektronisch.

Des Weiteren konnten einige bereits niedergeschlagene Forderungen durch eigene Vollstreckungsmaßnahmen beigetrieben werden. Der Ertrag bezifferte sich im Jahr 2023 auf rund 33.000 Euro.

Im Zuge der Vorstandsarbeit des Landesverbandes der Kassenverwalter Hessen wurde Kassenverwalterin Isabella Hof in den Bundesfachausschuss für Kassenrecht berufen. Hier erfolgt eine Teilnahme an der Mitverfassung der neuen Kassenrechtsverordnung in der HGO und GemKVO im Sinne unserer Kommune.