Am Donnerstag, 9. November 2023, findet um 19:30 Uhr auf dem Synagogenplatz in Seligenstadt eine Gedenkveranstaltung mit ökumenischem Friedensgebet statt.
Am Sonntag dem 12. November bietet die Stadt Seligenstadt um 11 Uhr die eineinhalbstündige Themenführung „Auf jüdischen Spuren in Seligenstadt“ an. Treffpunkt ist der jüdische Friedhof in der Einhardstraße, die Teilnahme ist kostenfrei.
Die Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 war einer der schwärzesten Tage der deutschen Geschichte. In ganz Deutschland wurden Synagogen, Versammlungsräume sowie Geschäfte und Wohnungen jüdischer Menschen gestürmt und zerstört. Auch die Synagoge der jüdischen Gemeinde in Seligenstadt brannte am Morgen des 10. Novembers 1938 völlig nieder.
„Die aktuellen furchtbaren Ereignisse in Israel machen einmal mehr deutlich wie wichtig es ist, das Gedenken an die Pogrome von 1938 und den darauffolgenden Holocaust aufrecht zu erhalten. Leider erleben wir auch heute wieder vermehrt Hass gegen Andersgläubige. Wir dürfen das in unserer aufgeklärten Gesellschaft nicht dulden, nicht bei uns und auch nicht bei zu uns Eingewanderten oder zu uns Geflüchteten. Staat und Gesellschaft können nur dann gedeihen, wenn Werten wie Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, Toleranz, Menschlichkeit und Solidarität der höchste Stellenwert eingeräumt wird“, so Bürgermeister Dr. Daniell Bastian.
Die Pogrome markierten den Übergang von der Diskriminierung der deutschen Juden seit 1933 zur systematischen Verfolgung, die knapp drei Jahre später in den Holocaust mündete.
Aus Seligenstadt wurden rund 150 Mitbürgerinnen und Mitbürger jüdischer Abstammung in Vernichtungslager deportiert und zumeist ermordet.