Mit Maria Warlo verlässt ein bekanntes Gesicht die Seligenstädter Stadtverwaltung


Maria Warlo ist wohl so ziemlich jedem in der Einhardstadt Seligenstadt bekannt, zumindest vom Sehen oder vom Hören. Gut sechzehn Jahre lang managte sie die Rathauszentrale und nun geht sie, „mit einem lachenden und mit einem weinenden Auge“, wie sie unumwunden einräumt, in den Ruhestand.

Angefangen hatte die gelernte Bürokauffrau im Jahr 2001 und ließ sich zur Ordnungspolizeibeamtin ausbilden. Sechs Jahre lang war sie dann im Dienst der öffentlichen Sicherheit und Ordnung unterwegs, oft auch in den Abendstunden und an Wochenenden. Im Jahr 2007 wechselte sie an ihre finale Wirkungsstätte, in die Telefonzentrale mit Fundbüro direkt hinterm Eingangsportal des Rathauses. Seitdem ist sie für alle Menschen, die ein Verwaltungsanliegen haben, die erste Ansprechpartnerin und für alle Anrufenden der Erstkontakt. Maria Warlo war universale Anlaufstelle für vielerlei Anliegen, zum Beispiel um gelbe Säcke zu holen, um Schwimmbaddauerkarten oder Biofilter zu kaufen, um allgemeine Auskünfte zu erhalten, Fundsachen zu bringen oder abzuholen und manchmal auch, um seinem Ärger Luft zu machen. Bei ihr bekam die Bürgerschaft Formulare ausgehändigt, konnte Gebühren bezahlen oder direkt etwas beantragen. Egal um was es ging, bei ihr fanden die Hereinkommenden sofort Gehör und ein freundliches Lächeln.

Parallel war Maria Warlo für die Ausgangspost und für das Fundbüro verantwortlich. Letzteres hat ihr schon viele schöne Momente beschert. Oft sind gefundene und von ehrlichen Findern abgegeben Dinge für die Besitzenden von besonderem Wert, materiell oder emotional. Entsprechend groß ist die Freude, wenn Maria Warlo die Sachen zurückgeben kann. Im Jahr 2014 brachte ihr beispielsweise ein Finder ein ganz besonders Fundstück, nämliche einen Ehering. Maria Warlo wurde kreativ und fragte im Standesamt nach, ob zufällig an dem Tag jemand in der Einhardstadt mit diesem Vornamen geheiratet hatte. Und siehe da: Treffer! Das Ehepaar konnte angerufen werden und kam mit einem großen Blumenstrauß für Maria Warlo zur Abholung.

„Maria Warlo hat ihre Aufgabe an der Zentrale mit sehr viel Herzblut und Empathie ausgeübt. Alleine die Art und Weise, wie sie ihre Nachfolgerin eingearbeitet hat zeigt, wie wichtig es ihr ist, dass unsere Bürgerschaft auch weiterhin an ihrem alten Arbeitsplatz, ob telefonisch oder persönlich, eine kompetente Anlaufstelle vorfindet“, lobt Bürgermeister Dr. Daniell Bastian.

Nachfolgerin in der Telefonzentrale ist Michaela Dingler-Kovacic, die sich als Urlaubsvertretende in der Zentrale bereits bestens auskennt. Bekannt ist auch ihr Gesicht, hat sie doch Jahre lang in den Verwaltungsstellen der Ortsteile gearbeitet und wirkte als Organisierende sowie stets gut gelaunte Servicekraft bei städtischen Veranstaltungen.