Gedenkveranstaltung zum Pogrom von 1938 am Mittwoch, 9. November 2022


In Erinnerung an die Pogromnacht vom 09. November 1938 finden am Mittwoch dem 9. November 2022 Gedenkveranstaltungen in Seligenstadt statt.

Um 19.00 Uhr wird in der katholischen Kirche St. Marien ein ökumenischer Friedensgottesdienst abgehalten. Anschließend lädt die Einhardstadt Seligenstadt zusammen mit den Seligenstädter Kirchengemeinden alle Bürgerinnen und Bürger zu einer Gedenkveranstaltung um 20.00 Uhr auf den Synagogenplatz in Seligenstadt ein.

„Egal wie lange dieses furchtbare Verbrechen gegen die Menschlichkeit zurückliegt, es darf niemals in Vergessenheit geraten. Mit der Pogrom-Gedenkveranstaltung, genau wie mit der Kofferaktion kürzlich zu Erinnerung an 80 Jahre Deportation auf unsrem Marktplatz, halten wir im Bewusstsein, was tatsächlich in unserem Land hat passieren können - so unglaublich es auch sein mag. Es ist die Chance die wir haben, wachsam zu sein. Wachsam ob unser Tun und ob unser Denken. Ich hoffe auf viele Anwesende, denn das Zugegensein ist wichtig, in Gedenken an die vielen Opfer des Nationalsozialismus, aus Seligenstadt und aus der ganzen Welt“, betont Bürgermeister Dr. Daniell Bastian.

Das Gotteshaus der Jüdischen Gemeinde Seligenstadt wurde um 1870 festlich eingeweiht und befand sich in der Frankfurter Straße an der Ecke Grabenstraße, dem heutigen Synagogenplatz. Hier war das Zentrum des religiösen Lebens der jüdischen Seligenstädter.

Die Progromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 war einer der schwärzesten Tage der deutschen Geschichte. In ganz Deutschland wurden Synagogen, Versammlungsräume sowie Geschäfte und Wohnungen jüdischer Menschen gestürmt und zerstört. Am Morgen des 10. November 1938 brannte auch die Synagoge der jüdischen Gemeinde in Seligenstadt völlig nieder.

Aus Seligenstadt wurden rund 150 Mitbürgerinnen und Mitbürger jüdischer Abstammung in Vernichtungslager deportiert und zumeist ermordet.