Jahresbilanz Kämmerei und Stadtkasse


Die erste Aufgabe direkt nach Jahresbeginn für die Kämmerei und Stadtkasse war die Erstellung des Jahresabschlusses für das abgelaufene Jahr 2020. Ergänzt um einen Anhang und einen Rechenschaftsbericht fasste der Magistrat den offiziellen Aufstellungsbeschluss Mitte Juli 2021. Anschließend wurde er der Revision des Kreises Offenbach zur Prüfung vorgelegt.

Trotz Corona wurde in der Ergebnisrechnung sowohl im ordentlichen als auch im außerordentlichen Ergebnis ein Überschuss erzielt. In Summe wurden rund 1,1 Millionen Euro den Rücklagen zugeführt. Möglich war dies allerdings nur aufgrund einer Landeshilfe für coronabedingte Gewerbesteuerausfälle.

Die Finanzrechnung wies ein jahresbezogenes Minus auf. Die Liquidität schrumpfte um 1,3 Millionen Euro auf rund 1,8 Millionen Euro.

Parallel prüfte die Revision den Jahresabschluss 2019 und erteilte einen uneingeschränkten Prüfungsvermerk. Nach Kenntnisnahme des Berichts beschloss die Stadtverordnetenversammlung Anfang Februar 2021 den Jahresabschluss 2019 und erteilte dem Magistrat Entlastung.

Bereits im Frühsommer begann die Zeit der Aufstellung des Haushaltsplans für das kommende Jahr 2022. Nach anfänglich 5 Millionen Euro Defizit konnte dieses durch viele und intensive Haushaltsberatungen innerhalb der Verwaltung auf knapp unter 2 Mlionen. Euro gedrückt werden. Zum Ausgleich steht aufgrund der guten Abschlüsse aus den Vorjahren eine gut gefüllte Rücklage zur Verfügung.

Das größere Problem stellt der Finanzhaushalt dar, der die Liquidität abbildet. Trotz aller Bemühungen klaffte dort noch im Dezember ein Loch, welches sich zunächst nur über eine Steuererhöhung hätte schließen lassen. Um dieses Szenario zu verhindern, schlug Bürgermeister Dr. Daniell Bastian den Fraktionen vor, die Einbringung des Haushaltsplans auf 2022 zu verschieben. Da sich im laufenden Jahr eine finanzielle Verbesserung abzeichnet, hofft er mit dem Überschuss 2021, das für 2022 zu erwartende Defizit auffangen zu können.

Dass diese Hoffnung nicht unbegründet ist, zeigt ein Blick in die Stadtkasse. Diese war im Laufe des Jahres 2021 überwiegend liquide. Lediglich zwei bis drei Wochen vor den Steuerterminen mussten so genannte Liquiditätskredite in Anspruch genommen werden. Der höchste Bedarf ergab sich in Höhe von rund 4,8 Millionen. Euro am 27. Oktober 2021. Den höchsten Geldbestand im Plus verzeichnete die Stadtkasse am 18. Mai 2021 mit knapp 4,5 Millionen. Euro. Für das Jahresende prognostiziert die Liquiditätsplanung einen positiven Geldbestand.

Das laufende Einzugsgeschäft der Stadtkasse lief in 2021 gewohnt routiniert. Nach jedem Steuertermin wurde ein Mahnlauf, gefolgt von der Ankündigung zur Einleitung der Vollstreckung bis zur Weitergabe an die Vollstreckungsstelle des Kreises Offenbach durchgeführt. Diese sorgte mit seinen Vollziehungsbeamten in Amtshilfe für die Beitreibung der offenen Forderungen.

Ein Schwerpunkt der Stadtkasse lag im Vorjahr allerdings auf der Kontenklärung. Es galt bei einigen Altfällen die Forderungen auf Richtigkeit und Werthaltigkeit zu prüfen. Dies führte in einigen Fällen zur Realisierung teils erheblicher Außenstände.