Stadtwerke ziehen für das Jahr 2017 Bilanz


„Unsere Stadtwerke ziehen ein positives Resümee für das abgelaufene Jahr ziehen unsere Stadtwerke, so Bürgermeister Dr. Daniell Bastian.

Abgeschlossen in diesem Jahr wurden die Kanalinnensanierungen, die so genannten „Inlinersanierungen“. Betroffen hiervon waren im Schwerpunkt der Stadtteil Klein-Welzheim und der südliche Stadtteil Seligenstadts, im Einzelnen Teile der Kanalisation in der Goethe-, Kirch- und Kettelerstraße sowie der Wessemer Straße. Die dazugehörigen Schächte wurden mitsaniert. Zusätzliche Einzelschadstellensanierungen bzw. partielle Sanierungen runden das Sanierungspaket in weiteren 14 Straßen des südlichen Teil Seligenstadts ab. Die von den Stadtwerken festgelegten Sanierungen beruhen auf Grundlage der letztjährigen Kanal- TV-Untersuchungen. Kostenpunkt insgesamt etwa 180.000,- €.

„Auch im Jahr 2017 hat uns das neue Abwasserpumpwerk an der Steinheimer Straße beschäftigt, mit einer der wichtigsten, größten und kostenintensivsten Maßnahme der Stadt“, so Bürgermeister Dr. Daniell Bastian.

Eine große Herausforderung war, dass die Maßnahme bei laufendem Betrieb erfolgen musste und dass das Pumpwerk in unmittelbarer Nähe der umliegenden Bebauung, hier ganz speziell das unter Denkmalschutz gestellte Badehaus, ausgeführt werden musste. Baubeginn war April 2015 ihren Abschluss fand das Großprojekt im Juni 2017. Die Kosten liegen bei etwa 5.350.000,- €. Das größte Projekt seit der Erweiterung und Optimierung der Kläranlage Anfang bis Mitte der 1990er Jahre.

Im Sanierungsprogramm der Kläranlage Seligenstadt stand als einer der ersten Prioritäten die Sanierung der zwischenzeitlich etwa 40 Jahre alten Dämmung und Verkleidung an den Faultürmen I und II an. Diese konnten nunmehr im Oktober 2017 komplett abgeschlossen werden. Bekanntlich hatte sich außerdem zu Beginn der Maßnahme das Dach des Stahlfaulbehälters I bei der Entleerung stark verformt. Nach einer durchgeführten Untersuchung der Schweißnähte stellte sich bald heraus, dass insbesondere am Übergang des zylindrischen Teiles zum Faulturmdach die Schweißnähte teilweise gerissen waren. Durch die Verformung des Daches waren außerdem starke Verspannungen in der gesamten Konstruktion aufgetreten, so dass nach Prüfung einer Materialprüfanstalt nur die Erneuerung des Daches einschließlich Aufbauten empfohlen wurde. Das neue Dach einschließlich der Aufbauteile wurde neu beschichtet, wie auch die Behälterinnenseite mit einer Epoxidharz- Kombination. Erst dann konnte die neue Dämmung mit Verkleidung am Faulturm aufgebracht werden. Kostenpunkt etwa 640.000,- €.

Bis auf wenige Restarbeiten wurden noch im November 2017 die sogenannten Zwischenspeicherbecken auf der Kläranlage betonsaniert. Insgesamt 680 qm Wandflächen wurden zunächst wasserdruckgestrahlt, bevor hochsulfatbeständiger Betonausgleich und abwasserbeständige Oberflächenschutzschichten aufgebracht wurden. Sämtliche Dehnungsfugen wurden nach neuester Technik saniert. Noch fehlen die 1,10 m hohen und neuen Schutz- und Sicherheitsgeländer (ca. 160 laufende Meter), die voraussichtlich in der 2. Kalenderwoche 2018 montiert werden sollen. Die vorhandenen Geländer mit einer Höhe von zum Teil unter 1,00 m entsprechen nicht mehr den Arbeitsschutzbedingungen. Kostenpunkt insgesamt etwa 300.000,- €.

Begonnen haben die Stadtwerke im September 2017 nach einer zweimal durchgeführten öffentlichen Ausschreibung den Austausch von ca. 320 lfdm. Mischwasserkanalisation mit Kontrollschächten in der Goethestraße. Die neuen Kanäle haben einen Durchmesser von DN 300 mm bis DN 600 mm. Kanalhausanschlüsse wurden zunächst auf ihren Zustand untersucht und werden, soweit erforderlich, ebenfalls ausgetauscht. Vor dem Hintergrund, dass die Wasserleitungen über 70 Jahre alt sind, tauchte gleichwohl die Frage der Sanierung auf. Die Betriebsleitung schlug daraufhin ihren Gremien sinnvoller Weise vor, im Zuge der Maßnahme die komplette Trinkwasserversorgung (ca. 500 m) auszutauschen. Insbesondere unter dem Aspekt der ohnehin erforderlichen Verkehrssicherungsmaßnahmen und des kompletten Ausbaus des Straßenkörpers. Die Kosten der Stadtwerke betragen hierzu insgesamt ca. 820.000,- €. Die Maßnahme ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen dem Tiefbauamt der Stadt und den Stadtwerken. Das Tiefbauamt wird nach den Maßnahmen der Stadtwerke die Straßenbeleuchtung erneuern und einen grundhaften Ausbau der betroffenen Straßenabschnitte vornehmen.

Mit der im Frühjahr 2017 durchgeführten Wiederherstellung der Pflasterflächen kam die Sanierung der kompletten Trinkwasserversorgung in der Kleine Rathausgasse, in der Hospitalstraße und in der Mohrmühlgasse zum Abschluss. Grund der Sanierungen war zum einen das Alter der Wasserleitungen, verbunden mit den vielen Rohrbrüchen in der Vergangenheit. Auch aggressive Bodenverhältnisse machen den Wasserleitungen aus Guss zu schaffen. Außerdem haben die zum großen Teil aus den Vorkriegsjahren verlegte Wasserleitung so genannte Inkrustierungen, das heißt, natürliche Mineralien, die sich an der Innenseite der Rohre ablagern und im Laufe der Jahrzehnte den Querschnitt der Wasserleitung verengen. Somit wird die Leistungsfähigkeit der Wasserleitungen stark eingeschränkt. Die Sanierung der Leitungen erfolgte im kompletten Baubereich in grabenloser Bauweise bzw. im sogenannten statischen Berstlining- Verfahren unter Einsatz von PEHD-Druckrohren. Die Vorteile dieses grabenlosen Verfahrens sind die geringeren Kosten sowie die geringere Beeinträchtigung der Oberflächen infolge Vermeidung von Aufbruch und Wiederherstellung durch Grabenaufbrüche, geringere Kosten für Entsorgung von belastetem Aushubmaterial, die geringere und relativ witterungsunabhängige Bauzeit sowie die erheblich geringeren Verkehrseinschränkungen.

„Mit diesen Maßnahmen wurden insgesamt über 350 m Wasserleitungen saniert“, so Bürgermeister Dr. Daniell Bastian. Die Kosten betrugen etwa 400.000,- €.

Die Hauptstraße (K 185) zwischen Seligenstadt und Klein Welzheim wird im kommenden Jahr komplett mit barrierefreie Bushaltestellen, Rad- und Gehwege grundhaft neu hergestellt. Im Vorgriff auf die Straßenbaumaßnahme wurden die noch alten Hauptverbindungsleitungen der Wasserversorgung DN 100 mm, die sich im Randbereich der jetzigen Fahrbahn befinden, ausgewechselt. Es handelte sich hierbei um folgende Bereiche mit insgesamt 580 m Sanierungslänge:

·         Kreisel Amtsgericht bis Hörsteiner Weg sowie

·         Kläranlage des Abwasserverbandes Schleifbach bis zur Natostraße bei HS- Nr. 127.

Die Ausführung der Maßnahme erfolgte mittels einer Druckrohrverlegung in grabenloser Bauweise im gesteuerten Horizontalspülbohrverfahren. Dies bedeutete, dass die neuen Wasserleitungsrohre unterirdisch verlegt werden, ohne dazu einen Graben ausheben zu müssen. Das spart Kosten, auch für die Straßenwiederherstellung. Lediglich so genannte Start- und Zielgruben wurden an bestimmten Stellen gebraucht. Die finanziellen Mittel sind im Wirtschaftsplan 2017 mit 260.000,- € eingestellt. Die Maßnahme wurde in 2017 komplett und termingerecht fertiggestellt.

Noch in 2017 wurden erste Weichen für anstehende Sanierungsarbeiten im Bereich der Abwasserbeseitigung und Wasserversorgung gestellt. Gemachte Auflagen der Aufsichtsbehörden für die Kläranlage gilt es, diese in 2018 umzusetzen. Folgende Maßnahmen sind für das Jahr 2018 vorgesehen:

  • ·         Maßnahmen der Phophatelimination, Sanierung und Optimierung der zwei Nachklärbecken und Planungen zur      Sanierung und Optimierung der Vorklärung auf der Kläranlage Seligenstadt,
  • ·         Kanalinnensanierungsmaßnahmen,
  • ·         TV- Untersuchung der Hauptkanäle nach Eigenkontrollverordnung im Stadtteil Froschhausen,
  • ·         erste Anlaufraten für die Sanierung der Kanalisation und Wasserversorgung des Kapellenplatzes und die Erschließung eines neuen Abschnittes im Gewerbegebiet „ Südlich der Dudenhöfer Straße“,
  • ·         Sanierungsmaßnahmen im Bereich der Wasserversorgung der Schafgasse, Stadtmühlgasse, „Hinter den Mauern“ am Wehrturm und im Kreuzungsbereich Steiner-/ Fontanestraße.

„Ein großes Maßnahmenpaket der Stadtwerke, das im abgelaufenen Jahr abgearbeitet bzw. in Gang gesetzt wurde“, resümiert der Bürgermeister abschließend.