Stadt Seligenstadt erstmals mit drei hauptamtlichen Kräften für den Bereich Brandschutz


Die Einhardstadt Seligenstadt stellt die hiesige Freiwillige Feuerwehr vor große Aufgaben. Sie hat, speziell im historischen Altstadtbereich, viele enge Gassen und dicht aneinander stehende Häuser, viele davon mit Fachwerk. Zusätzlich birgt der Main ein eigenes Gefahrenpotenzial und die Feuerwehrleute müssen bei Rettung bzw. Bergung auf Boote zurückgreifen. Darüber hinaus befinden sich stark befahrene Landesstraßen sowie die Bundesautobahn 3, eine der wichtigsten deutschen Autobahnen, im Zuständigkeitsbereich der Feuerwehr Seligenstadt. Parallel dazu wächst die Stadt als attraktiver Wohnort stetig und verfügt mittlerweile über rund 22.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Dieses große Aufgabenspektrum der Feuerwehr lastete bisher auf nur zwei hauptamtlichen Kräften, ansonsten auf ehrenamtlichen Schultern. In 2020 hat die Politik reagiert und ab dem Jahr 2021 eine zusätzliche Stelle geschaffen, die nun besetzt werden konnte. Sie ist dem Ordnungs- und Umweltamt zugeordnet und lautet „Hauptamtliche Fachkraft für Brandschutz mit Zugführer-Qualifikation“.
Für die Einhardstadt bedeutete das jetzt gleich zwei Einstellungen: Mit dem 1. Mai hat Clemens Hirschfeld als Nachfolger des in den Ruhestand verabschiedeten Harald Kaiser begonnen und Stefan Neubauer besetzt seit dem 1. Juli die neu geschaffene Stelle des dritten Hauptamtlichen. Beide unterstützen Stadtbrandinspektor Alexander Zöller.

„Ich bin der Rathausspitze sowie den Kommunalpolitikern sehr dankbar für die notwendige, zusätzliche Stelle und sehe das auch als ein gutes Zeichen für die vielen Ehrenamtlichen. Es ist für alle hier lebenden Menschen wichtig, dass es mehr Tageseinsatzkräfte vor Ort gibt und - wie in den beiden Fällen - am idealsten im eigenen Hause. Die Arbeit der Feuerwehr geht schließlich weit über den Brandschutz hinaus, besonders der Bereich Katastrophenschutz nimmt stetig zu“, betont Alexander Zöller.

Die Aufgabengebiete der beiden Anfang Vierzigjährigen überschneiden sich im allgemeinen Brand- und Katastrophenschutz, ansonsten sind sie individuell definiert:

Clemens Hirschfeld: Sicherheitsbeauftragter, Funk und EDV, Brandschutzerziehung, Persönliche Schutzausrichtung, Gerätewartung

Stefan Neubauer: Fuhrpark, Atemschutz, Schlauchpflege, Feuerwehrhäuser

Beide sind ausgewiesene Fachleute mit umfassenden Ausbildungen und Berufserfahrungen.

Der berufliche Werdegang von Clemens Hirschfeld begann mit einer Ausbildung zum Industriemechaniker und ging über eine Ausbildung zum Industriemeister Leit- und Sicherungstechnik Eisenbahn und einer Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit. Hinzu kommt eine Vielzahl an Weiterqualifizierungen im Bereich Arbeitssicherheit, Brandschutz und Gefahrgut/Gefahrstoff. Vor dem Wechsel zur Stadt Seligenstadt war er in der Privatwirtschaft als technischer Leiter für Arbeitssicherheit tätig.

Stefan Neubauer schlug zunächst den beruflichen Weg mit einer Ausbildung zum „Anlagenmechaniker Fachrichtung Versorgungstechnik“ ein und bildete sich dann zum „Techniker allgemeiner Maschinenbau“ weiter. Er war zuletzt zuständig für Fertigungsabläufe in der Projektumsetzung im Chemie-, Raffinerie- und kerntechnischen Anlagenbau.

„Unsere beiden neuen hauptamtlichen Brandschützer sind von Kindesbeinen an mit der Freiwilligen Feuerwehr Seligenstadt verbunden und aktiv bei uns. Das ist ein großer Vorteil und bedeutet für Alexander Zöller und die Ehrenamtlichen ein von vorneherein eingespieltes Team. Außerdem kennen sie als Seligenstädter jeden Winkel der Stadt. Das ist bei dem besonderen Aufgabengebiet verbunden mit einem hohem Gefahrenpotenzial besonders wichtig“, erläutert der zuständige Dezernent, Erster Stadtrat Michael Gerheim. 

Hirschfeld und Neubauer sind beides „Gründungskinder“ der Jugendfeuerwehr im Jahre 1994 und wechselten mit 17 Jahren in die Einsatzabteilung. Beide waren bzw. sind als Jugendwart und Wehrführer in der Freiwilligen Feuerwehr Seligenstadt tätig.

Feuerwehrhaus Seligenstadt in der Frankfurter Straße