Gärtnerei Löwer und Bürgermeister Dr. Daniell Bastian spenden für Aufforstung im Seligenstädter Stadtwald


Bekanntlich hat der heftige Hagelsturm mit starken Fallwinden im vergangenen August, genau wie die große Trockenheit der vergangenen zwei Sommer sowie der Borkenkäfer den Wäldern schwer zugesetzt. Auch im Revier Seligenstadt sind große Schäden zu beklagen. Es wurden mehrere tausend Festmeter Holz beschädigt, das zwei- bis dreifache des jährlichen Einschnitts. Zusätzlich entstand eine hohe Entwertung vieler Stämme, da diese häufig abgebrochen oder in der Mitte aufgerissen sind. Besonders schwer hat es den nördlichen Revierteil erwischt.

Eichensetzlinge im Seligenstädter Stadtwald

Nachrichten wie diese hatten die Gärtnerei Löwer dazu veranlasst, ihren letztjährigen Weihnachtsbaumverkauf zu einer Spendenaktion für den Seligenstädter Stadtwald werden zu lassen. Für jeden verkauften Weihnachtsbaum spendeten Martin und Silke Löwer der gleichnamigen Gärtnerei einen Eichensetzling für den Seligenstädter Wald. „Bei einem Waldspaziergang werden die Schäden in unserem heimischen Wald deutlich vor Augen geführt“, erläuterten die naturverbundenen Geschäftsleute ihre Motivation für die großzügige Spende. Bürgermeister Dr. Daniell Bastian war so begeistert von der Aktion, dass er sich angeschlossen und die Baumspende verdoppelt hat. Somit kamen insgesamt 4000 Euro zusammen, wovon der Revierförster Johannes Herrmann 3700 Eichensetzlinge kaufen konnte. Im Ganzen bepflanzte er im Frühjahr eine Fläche von einem Hektar, hierfür wurden insgesamt rund 8.000 Pflanzen benötigt.

„Das ist eine gute Größe für Pflanzungen mit Schutzzaun, da dieser regelmäßig kontrolliert werden und intakt gehalten werden muss. Der Zaun ist zwingend nötig, um Wildverbiss zu verhindern“, erläutert Forst-Experte Herrmann.

Mit den Setzlingen aufgeforstet wurde auf der Gemarkung Froschhausen, westlich der Bundesautobahn 3. Alle Freiflächen im Revier gleichzeitig zu bepflanzen ist finanziell und vom Arbeitsaufwand her nicht möglich. Daher werden die Flächen nach Prioritäten zeitlich versetzt bepflanzt oder, wo möglich, durch Naturverjüngung wiederbewaldet.

Vorher standen auf der Fläche nur Fichten (ca. 50 Jahre alt). Die Fichte auf dieser Fläche ist durch Sturm, Trockenstress und Borkenkäfer komplett abgestorben. Mit ihrem flachen Wurzelsystem war sie auf der Fläche nicht standortsgerecht. Der Boden ist hier "wechselfeucht", d.h. durch stauende Schichten ist er zeitweise sehr nass, andererseits aber häufig auch sehr trocken.

„Auf solchen Böden ist die Eiche besser geeignet. Sie bildet ein sehr viel tieferes Wurzelsystem aus, kann stauende Schichten im Boden durchdringen und ist daher weniger anfällig für die wechselnde Wasserverfügbarkeit. Zudem ist sie durch das kräftige Wurzelwerk stabiler bei Stürmen und wird vermutlich auch mit dem wärmer werdenden Klima besser zurechtkommen“, so Revierförster Herrmann.

Bis die Eichen erntereif sind dauert es zwischen 160 und 240 Jahren. Als Mischbaumart wird Buche zwischen die Eichen gepflanzt.

„Der Seligenstädter Erholungswald ist für uns ein wichtiges Gut und liegt uns allen am Herzen. Ich bin der Gärtnerfamilie Löwer sehr dankbar, dass wir mit der gemeinsamen Spendenaktion in die Zukunft unseres heimischen Waldes investieren konnten. Auch Privatleute oder -gruppen können Setzlinge spenden, wenn sie möchten. Ich biete gerne an, dass über die Stadt zu organisieren“, so Bürgermeister Dr. Daniell Bastian.

Fachgespräch im Seligenstädter Stadtwald