Seniorenberatung in Zeiten der Pandemie– Rückblick 2020


Zu den Aufgabenbereichen im Amt für Kinder, Senioren, Sport und Kultur gehört die Seniorenberatung. Die Tätigkeiten in diesem Bereich werden von der städtischen Seniorenberaterin Anke van den Bergh angeboten bzw. koordiniert. 

Seniorenberaterin Anke van den Bergh

Zu den vorrangigen  Aufgaben gehörten auch im  Jahr 2020 die Beratung Seligenstädter Seniorinnen und Senioren (Generation 60+) und deren Angehörige zu Leistungen der Pflegeversicherung, der Sozialhilfe, zum Schwerbehindertenrecht und zu Angelegenheiten wie Vollmachten, Patientenverfügung, gesetzliche Betreuung, Krisenintervention, Wohnen im Alter, Freizeitgestaltung, Hilfestellung bei Anträgen und Vermittlung zwischen Ratsuchenden und Behörden bzw. Institutionen sowie Vermittlung von Fachberatung wie  z.B. beim Sozialpsychiatrischen Dienst des Kreises Offenbach.

Beratung und Unterstützung in schwierigen Zeiten

Patientenverfügung

Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen in allen Bereichen des öffentlichen Lebens veränderte auch die Arbeit für und mit Senior*innen. Die Angebote der Leistungserbringer waren reduziert, Kurzzeit- und Tagespflege und ambulante Hilfen konnten nicht in vollem Umfang angeboten und genutzt werden. Gewohnte Tagesstrukturen der pflegebedürftigen Menschen konnten nicht mehr aufrechterhalten werden, teilweise kam es zu Versorgungsengpässen. Pflegende Angehörige fühlten sich dadurch mehr belastet und Alternativen mussten gesucht werden. Die Möglichkeiten der Beratungen waren ebenfalls stark eingeschränkt. Bedingt durch Kontakteinschränkungen fanden diese im Frühjahr und Herbst/Winter meist telefonisch und nur in Ausnahmefällen in Form eines persönlichen Beratungsgespräches mit eventuellen Folgeterminen bei umfangreicheren Anliegen statt. Hausbesuche wurden ebenfalls nur in begründeten Ausnahmefällen durchgeführt. „Viele Fragen kann man aber telefonisch klären. So wurden auf Wunsch Anträge auf Leistungen der Pflegeversicherung, der Sozialhilfe oder zu Leistungen nach dem Schwerbehindertenrecht oder Formulare vorab per Post oder Email verschickt und dann in einem folgenden Telefonat Schritt für Schritt besprochen. Rufen Sie einfach an und dann finden wir den passenden Weg für Sie“, bietet Anke van den Bergh Lösungen.

Auch die seit September 2013 eingeführten monatlichen Gesprächskreise für pflegende Angehörige und Pflegepersonen fanden nur in den ersten drei Monaten des Jahres statt. Trotz der beschriebenen Hindernisse konnte jedoch vielen Ratsuchenden geholfen werden.

Freizeitangebote und Informationsveranstaltungen

Noch im Februar feierten im gut besuchten Riesensaal die Seniorinnen und Senioren die traditionelle Seniorenfastnacht, ausgerichtet vom Seniorenbeirat der Stadt. Die Höhepunkte der Seligenstädter Fastnacht wurden mit Tanz, Musik und Vorträgen dargeboten.

Alle weiteren Freizeitangebote konnten ab März nur noch sehr eingeschränkt oder gar nicht mehr stattfinden. Bereits in Planung befindliche Seniorenausflüge und Informationsveranstaltungen mussten storniert werden bzw. durften aufgrund verschiedener Auflagen und zum Schutz von Risikogruppen nicht stattfinden.

Hierzu zählten das monatlich stattfindende Seniorenkino im Kino Turmpalast und der offene Singkreis.

 

Das beliebte Senioren-Theaterabonnement konnte in der Spielzeit 2019/2020 nur zu Beginn vom Kulturamt Aschaffenburg durchgeführt werden. Bereits bezahlte, jedoch ausgefallene Aufführungen wurden den Theaterfreundinnen und -freunden zurückerstattet. Zum ersten Mal seit 2003 musste das Abonnement für die Spielzeit 2020/2021 sogar komplett abgesagt werden.

 

Lediglich im September konnte unter Einhaltung der Corona-Regeln eine Informationsveranstaltung zum Thema „Impfen im Alter“ mit dem Seligenstädter Hausarzt Dr. Wolfring angeboten werden. Ein Thema, dass aufgrund der aktuellen Lage und eines zu der Zeit fehlenden Impfstoffes gegen das Corona-Virus viele Interessierte in den Riesensaal lockte.

                                                                                                                              

Die 2018 von den Maltesern ausgebildeten Seligenstädter Demenzlotsen trafen sich im Mai 2020 zu ihrem zweiten Erfahrungsaustausch in Seligenstadt. 

Aktuellels

Für die Seniorenzeitschrift „FÜR UNS“, die vierteljährlich erscheint, erstellte die Seniorenberaterin Beiträge.

 

Ehrenamt wurde gewürdigt

Wie in jedem Jahr seit 1991 wurde die ehrenamtliche Seniorenarbeit in Seligenstadt von der Stadt gewürdigt. Verschiedene Seniorenkreise und Vereine erhielten eine finanzielle städtische Förderung.

 

Seniorenbeirat                                                                                                                                                                         

Weitere Inhalte der Tätigkeit der Seniorenberatung waren die enge Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat, einem städtischen Gremium, das sich für die Angelegenheiten der Generation 60+ zuständig sieht, die regelmäßige Organisation der Seniorenbeiratssitzung und die Schriftführung während der Sitzung.      

Auch gehörten die, in diesem Jahr ebenfalls eingeschränkte, Teilnahme und Mitwirkung in diversen Arbeitskreisen auf kommunaler und  Kreis-Ebene, Bsp.: Arbeitskreis Beratung und Koordination,  Leitstelle Älterwerden, Regionalteam Ost (Kooperation Gemeinden/Beratungsstellen), Arbeitskreis Soziale Stadt, etc. zu den Arbeitsbereichen der Seniorenberaterin.

Zusammen.Leben.Seligenstadt

Ein Schwerpunkt war die ämterübergreifende Arbeit im Projekt „Zusammen.Leben.Seligenstadt“, aus der in verschiedenen Workshops, auch unter Einbindung der Öffentlichkeit, die kommunale Integrations- und Vielfaltsstrategie entwickelt wurde.

Im weiteren Verlauf bildeten sich aus der Stadtverwaltung, dem Arbeitskreis Willkommen und dem Förderkreis Lichtblick Arbeitsgruppen zum übergeordneten Thema „Barrierefreiheit im öffentlichen Raum“. Eine dieser Gruppen widmete sich nach dem Vorbild Rita Ebels, einer Rollstuhlfahrerin aus Hanau, dem Bau von Rampen aus gespendeten Legosteinen. Diese ermöglichen es Menschen mit Gehbehinderung, einem Buggy oder Kinderwagen, kleine Stufen oder Absätze vor Ladenlokalen zu überwinden. Auch Menschen mit Sehbehinderung können die bunten Steine beim schnelleren Erkennen einer Stufe helfen. Der Projektgruppe Lego-Rampen gehörte die städtische Seniorenberaterin an. Die erste Rampe konnte am 9. Dezember dem Bekleidungsgeschäft Ernsting´s family in der Bahnhofstraße überreicht werden.

Erste Seligenstädter Legorampe


 

„Wie beschrieben, ist das Aufgabengebiet der städtischen Seniorenberatung sehr vielseitig, stand aber auch durch die Corona-Pandemie 2020 vor neuen Herausforderungen. Der Stadt Seligenstadt und mir liegt die Seniorenarbeit sehr am Herzen, aber wir müssen auch an den Schutz der älteren Generation denken. Die Seniorenberaterin bleibt auch 2021 weiter für Sie da, ob wir jedoch Freizeit- und Informationsveranstaltungen anbieten können und dürfen, lässt sich momentan noch nicht einschätzen“, so Bürgermeister Dr. Bastian abschließend.